Hippo-Therapie - Therapie mit Pferden

Die Hippo-Therapie ist eines der Teilbereiche des Therapeutischen Reitens, einer ganzheitlichen Therapie für Körper, Seele und Geist, bei der das Pferd zum Partner und Hilfsmittel wird. Bereits im 16. Jahrhundert finden sich Schriften, die sich mit der therapeutischen Wirkung des Reitens befassen. Hippo-Therapie ist eine spezielle physiotherapeutische Maßnahme, die Ihre Anwendung z.B. nach Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Verletzung findet.
Die Hippotherapie ist eine Ergänzung zur Physiotherapie, bei der Hippotherapeuten speziell ausgebildete Pferde einsetzen.
Bei dieser Form der Krankengymnastik auf neurophysiologischer Basis wird das Reitpferd als Medium verwendet, um Bewegungsimpulse auf das Becken des Menschen zu übertragen. Dabei sitzt der Patient meist in der Gangart Schritt auf dem Pferderücken.
Die Bewegung des Pferdes pflanzt sich beim Menschen fort und zwar vom Gehirn bis zur Zehenspitze und das löst beispielsweise die bei einer Lähmung oft vorhandene verkrampfte Muskelspannung, und nimmt Schmerzen.
Ein heilender Effekt wird vor allem dadurch erreicht, dass sich der menschliche Körper auf die Impulse, die durch das sich bewegende Pferd verursacht werden, neu einpendeln muss. So können zum Beispiel halbseitig gelähmte Menschen ein Gefühl für ihre Körpermitte entwickeln. Zugleich wird die Muskelspannung (Muskeltonus) positiv beeinflusst. Schlaffe Muskeln spannen sich an, spastische, also zu stark gespannte Muskulatur, hingegen gibt nach.
Dadurch wird die gesamte Haltung vor allem des Oberkörpers geschult und das Balancegefühl verbessert.
Zu den Vorteilen der Bewegung kommt noch jener der Wärme: Pferde haben eine Körpertemperatur, die etwa um ein Grad Celsius über der von Menschen liegt. Die Hippo-Therapie wird meist ohne Sattel durchgeführt, damit die Wärme möglichst effektiv weiter geleitet wird. Das vorurteilsfreie Vertrauen des speziell geschulten Pferdes gegenüber dem Menschen ist ein weiterer positiver Aspekt.
Nicht angewendet werden sollte die Hippotherapie bei Patienten mit Entzündungen der Wirbelsäule oder medikamentös nicht gut eingestellten Anfallsleiden, mit einem aktiven Schub Multipler Sklerose, Gefahr von Thrombosen oder Embolien, Bluterkrankheit oder Pferdehaar-Allergie.
Saturday, February 03, 2018