Rehabilitation - Die Familie ist besonders wichtig


Rehabilitation ist immer die Aufgabe eines Teams, das heißt Ärzte, Pflegepersonal, spezielle Therapeuten, aber ebenso die Familie und Freunde des Betroffenen müssen über einen langen Zeitraum von Beginn an zusammenarbeiten. Wenn die kritische Phase der ersten Tage vorüber ist, beginnt sofort die Frührehabilitation. Die Patienten lernen mit Hilfe von Krankengymnasten, Sprachtherapeuten, Ergotherapeuten sowie unter Anleitung von Pflegern und Schwestern, die verlorengegangenen Funktionen wieder zu finden. Je früher die Rehabilitation beginnt, um so besser. Ob eine Langzeitrehabilitation erforderlich ist, hängt vom Außmaß der erlittenen Nervenschäden ab. Einige Patienten erholen sich rasch wieder vollständig, andere benötigen zum Teil Monate und Jahre, bis sie ihre Alltagsaktivitäten wieder selbst in den Griff bekommen. Die Familie sollte frühzeitig in die therapeutische Arbeit einbezogen werden.

Doch machen Sie sich bewusst
Ein Schlaganfall hat nicht nur Auswirkungen auf körperliche Funktionen, er verändert auch die Gefühlswelt. Das kann für den Betroffenen, aber auch für die Menschen um ihn herum schwierig sein. Doch viele dieser Probleme lassen sich überwinden.Wenn Sie nach einem Schlaganfall wieder nach Hause kommen, haben Sie bereits große Fortschritte gemacht, so daß Sie nun den Genesungsprozeß im Kreis ihrer Familie fortsetzen können. Auch wenn es sie noch viel Zeit und Mühe kostet, einige Ihrer früheren Alltagsaktivitäten wiederaufzunehmen, auch wenn Sie für vieles noch die Hilfe von anderen benötigen, ist das kein Grund zum Verzweifeln. Sie können ständig Fortschritte machen.

Wichtig ist nur: Nicht aufgeben !
Sie müssen Dinge, die Ihnen schwerfallen, immer wieder üben ! Ihre Familie kann Sie dabei unterstützen.

Empfehlungen für Schlaganfallpatienten, ihre Angehörigen und Freunde
Nach einem Schlaganfall können Probleme beim Sprechen, beim Sehen oder in der Koordination von Bewegungen auftreten.
Beginnen Sie langsam damit, verlorengegangene Funktionen wieder einzuüben
Manche Dinge müssen Sie sehr oft wiederholen, bevor Sie sie wieder beherrschen
Konzentrieren Sie sich immer auf eine Aufgabe ! Vermeiden Sie währenddessen zuviel Ablenkung durch Fernsehen oder Radio.
Instruktionen sollten einfach sein. Erklären Sie immer einen Schritt nach dem anderen.
Bemühen Sie sich um Ihre schwächere Seite! Wenn Sie auf einem Auge Probleme mit dem Sehen haben oder einen Arm oder ein Bein kaum oder gar nicht spüren, versuchen Sie trotzdem, diese bewußt zu bewegen und auf beiden Seiten eine natürliche Körperhaltung einzunehmen. Sehen Sie bewußt öfter in die Richtung Ihres schwächeren Auges! Familie und Freunde können Sie unterstützen, indem sie sich auf Ihre schwächere Seite setzen, von dort mit Ihnen sprechen und Ihnen Dinge reichen!
Widmen Sie bei der Körperpflege Ihrer schwächeren Seite besonders viel Aufmerksamkeit! Achten Sie auf dieser Seite auf kleine Verletzungen und Hautreizungen, die Sie möglicherweise gar nicht spüren! Wegen der Empfindungsstörungen ist das Verletzungsrisiko auf Ihrer schwächeren Seite nämlich besonders hoch.
Achten Sie darauf, daß Sie regelmäßig - alle ein bis zwei Stunden - Ihre Sitz- oder Liegeposition verändern, um ein Wundliegen zu vermeiden.
Probleme mit der Blasenkontrolle sind zu Beginn nach einem Schlaganfall sehr häufig, bessern sich aber meist, wenn Sie wieder aktiver werden. Tragen Sie evtl. Einlagen, gehen Sie regelmäßig und häufig zur Toilette (z.B. alle zwei Stunden), auch wenn Sie keinen Harndrang verspüren, und begrenzen Sie die Flüssigkeitszufuhr am späten Abend!
Duschen ist meist weniger gefährlich, als Baden. Fällt Ihnen das Stehen in der Dusche schwer, stellen Sie einen Stuhl hinein; damit er nicht wegrutscht, befestigen Sie an seinen Füßen Saugnäpfe! Es gibt auch spezielle Sitzgelegenheiten für Dusche und Bad zu kaufen!
Klettern Sie mit der schwächeren Körperseite voraus in die Dusche oder in die Badewanne, verlassen Sie sie mit der stärkeren Seite voraus!
Tragen Sie Kleidung und Schuhe, die einfach aus-und anzuziehen sind. Klettverschlüsse sind oft am besten geeignet!
Wenn Sie Schwierigkeiten mit dem Kauen und Schlucken haben, nehmen Sie beim Essen nur kleine Mengen in den Mund. Achten Sie nach jedem Bissen darauf, daß in der schwächeren Mundhälfte keine Essensreste zurückbleiben. Bevorzugen Sie weiche Speisen, oder zerkleinern Sie Nahrungsmittel vor dem Essen!
Lassen Sie sich in den Rehabilitationszentren individuell beraten, wenn es zum Beispiel um die Beschaffung von Hilfsmitteln für die anschließende Weiterbetreuung zu Hause geht!
(Quelle: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Gütersloh)
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